Unter dem Motto "Winterschlaf" haben die Eheleute Uschi und Kurt Pertl erneut ein märchenhaftes Zimmer mit viel Liebe zum Detail geschaffen. Bis
Heiligabend haben Besucher die Möglichkeit , das einzigartige Weihnachts- zimmer zu bestaunen.
Man kann in eine glanzvolle Welt mit schlafenden Waldbewohnern in stim-
mungsvoller Atmosphäre eintauchen, in Stille das Licht der Sternenkugeln betrachen und zur Ruhe kommen. Man muss ja nicht gleich im Moosbett
zwischen den Blütendolden von Wilder Möhre und in Jasminblütenkelchen
in tiefen Winterschlaf versinken. Aber mitgebrachte Unruhe weicht, der Blick wird ruhig und bleibt in den hell leuchtenden Sternen der Kugeln hängen, auch wenn sich aus ihnen keine Sternschnuppen lösen werden. Wer jetzt nicht dem Drang nachgibt und ins Moosbett zwischen Jasminblüten versinkt
wird vielleicht den Siebenschläfer entdecken, der seinem Namen einfach nachkommt. Ein waches Auge könnte auch die vom Winde verwehten
Gestallten entdecken, die ihre hölzernen Arme nach den Winden ausgestreckt haben. Er könnte auch in den vermeintlichen Kieselsteinen
feine Gesichtszüge sehen. Die schlafenden Steine aus grauem Ton haben
tatsächlich Gesichter, die in sich und in der Gruppierung ruhen. Winterschlaf im Weihnachtszimmer im Atelier für Keramik ist kein Tiefschlaf ohne Wahr-
nehmung, es ist ein erholsames Abtauchen in eine Welt der Fantasie, des Spielens mit eigenen Empfindungen. Es ist aber auch ein Erkennen von einfachen Formen in der perfekt gestalteten Verbindung von wettergegerbtem Holz und fein geformten Tongesichtern von Mensch und Tier. Weil die Zeit im Moos unmerklich versinken kann, sollte man etwas von ihr mitbringen und sich im Weihnachtszimmer ihrem Fluß überlassen.
Die eben gelesenen Zeilen schrieb Christoph Ziechhaus für den SchwarzwälderBoten und es ist der erste Textt in den vergangenen
30 Jahren, der genau trifft, was wir mit unserer Arbeit erreichen wollten.
Danke Christoph!
